Der Nachmittag ist die Tageszeit zwischen Mittag und Abend.
In der Antike bezeichnete der Nachmittag das dritte Viertel eines Lichttages; bei der Einteilung des Tages in zwölf Temporalstunden und vier Tagesabschnitte umfasste der Nachmittag den Zeitraum von der Mittagszeit bis zum Ende der neunten Tagesstunde. Das Mittelalter übernahm die antike Tageseinteilung in den christlichen Gebetszeiten: Das nachmittägliche Gebet war die Non. Die antike Tageseinteilung verlor ihre Bedeutung, nachdem sich im Spätmittelalter die unveränderlichen Stunden im Alltag durchgesetzt haben.Das heute übliche hochdeutsche Kompositum „Nachmittag“ war noch im 15. Jahrhundert selten; in den älteren Entwicklungsstadien der deutschen Sprache überwog die Auseinanderschreibung (z. B. „nach mittemtag“). Im Gegensatz zum Vormittag gibt es aber in den deutschen Mundarten eine ganze Reihe von weiteren Bezeichnungen für die Nachmittagszeit, die sich oft von der Zwischenmahlzeit ableiten: Vesper, Jause, Kaffee - oder Teezeit oder die Tiroler Marende sind Beispiele dafür. Es gibt auch Landstriche im deutschen Sprachraum, die den Nachmittag kaum kennen und stattdessen den Mittag bis in den Abend ausdehnen, oder die umgekehrt auf den Mittag gleich den Abendfolgen lassen.In den meisten europäischen Sprachen gibt es einen „Nachmittag“ in der gleichen etymologischen Bildung wie im Deutschen: engl. afternoon, frz. après-midi, obwohl nur wenige Sprachen als Gegenstück einen Vormittag haben.
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