Der Begriff Geschäftsregel oder englisch Business-Rule bezeichnet in der Wirtschaftsinformatik als Sammelbegriff verschiedene Arten von Regeln, die in oder in Zusammenhang mit Computerprogrammen verwendet werden. Man versteht darunter nicht unbedingt eine geschäftliche Angelegenheit, sondern Business-Rules können auch ganz elementare technische Sachverhalte beschreiben.
Ein einfaches Beispiel aus dem Bereich Telekommunikation:
WENN
das Telefonat länger als 30 Minuten gedauert hat
UND das Telefonat zwischen 18:00 Uhr und 24:00 Uhr geführt wurde
UND der Tarif des Besitzers Student 30+ heißt
DANN
wende 10 % Rabatt auf das geführte Telefonat an.
Zur Definition vieler ähnlicher Regeln kann auch eine Entscheidungstabelle verwendet werden. Solche Regeln bilden die Grundlage für Regelbasierte Systeme, welche im weiteren Sinne dem Spezialgebiet der Künstlichen Intelligenz (KI) zuzurechnen sind. Diese basierten früher vielfach auf der mit der Programmiersprache Prolog aufgekommenen Idee, durch systematisches Durchprobieren möglicher Kombinationen von Wenn-Dann-Regeln oder durch mathematische Inferenz die Lösung eines Problems zu ermitteln. Neuere KI-Verfahren in dieser Richtung verwenden u. a. künstliche neuronale Netze sowie Fuzzylogik. Diese bieten jedoch typischerweise, wenn überhaupt, eine nur eingeschränkte Nachvollziehbarkeit. In Anlehnung an Business Process Management zur Modellierung von Prozessabläufen oder, noch feingranularer, angelehnt an Modellgetriebene Softwareentwicklung stehen heute auch Verfahren zur grafischen Modellierung von Regeln zur Verfügung.
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