Mit der Massenmotorisierung bezeichnet man die Ausstattung großer Bevölkerungsteile mit motorisierten Fortbewegungsmitteln. Gemeint ist stets der motorisierte Individualverkehr. In Mittel - und Westeuropa begann die Massenmotorisierung nach dem Zweiten Weltkrieg, insbesondere ab den 1950er Jahren, als in Deutschland das Wirtschaftswunder einsetzte.
Kennzeichen
Als wesentliche Kennzeichen für Massenmotorisierung werden zwei Größen herangezogen, der Anteil des motorisierten Individualverkehrs an der Personenverkehrsleistung einerseits und der Kraftfahrzeugbestand andererseits. Es ist allerdings nicht eindeutig festgelegt, welche Schwellenwerte jeweils erreicht werden müssen, damit von Massenmotorisierung gesprochen werden kann.
Beim Anteil des motorisierten Individualverkehrs an der Personenverkehrsleistung wird ein Anteil von über 50 % als sicheres Anzeichen für Massenmotorisierung angenommen. Dieser Wert wurde in Deutschland im Laufe der 1950er Jahre überschritten, als der Pkw-Bestand von etwa 100 Fahrzeugen je 1000 Einwohnern erreichte. Andere Autoren geben einen Bestand von 250 Pkw je 1000 Einwohner als Grenze zur Massenmotorisierung an. Dieser Wert wurde in Westeuropa um 1970 erreicht. Ein weiterer Hinweis auf Massenmotorisierung ist die Herabstufung des privaten Automobils vom Luxusgegenstand zum Konsumgut, wie es etwa im dritten Reich durch Ausrufung des Volkswagens durch Adolf Hitler oder in der DDR mit einem Beschluss von 1954, demnach der PKW als Konsumgut aufzufassen sei, erfolgte.
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